OLLI BANJO – Kleiner Donner

14.10.2017

OLLI BANJO

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14. Oktober 2017
Kleiner Donner
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr
Tickets: http://t1p.de/n04o
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Rap in Reinform. Richtig geil spitten, richtig was wegflowen, alle an die Wand stylen. Das konnte Olli Banjo bekanntlich schon immer wie kaum ein anderer. Das neue Album bietet wieder straighten Rap, aber mit Subtext – brandaktuelle Interpretation des Zeitgeistes. Gesellschaftskritische und politische Songs von einem Typen, der das Maul aufmacht und trotz der Thematiken nie die Technik aus den Augen verliert. Wenn alles im Chaos zu versinken droht, dann braucht es Haltung. Dann muss man etwas sagen, ja, sogar politisch werden. Rap-Skills und Inhalt schließen sich hier nicht aus, sondern werden in bester Olli-Banjo-Tradition miteinander verbunden. Das stellt der Heidelberger am 14.10.17 im Kleiner Donner in bester Manier wieder unter Beweis.

Olli Banjo ist eine Bank. Das darf, ja, muss man so sagen. 2001 schlägt der damals 24-jährige mit seiner „Rotlicht“-12“ in der Deutsch-Rap-Szene auf und erteilt auf steroidgestärkten Synthiebeats eine Lektion in Sachen Avantgarde Alliterations-Rap. Man merkt gleich: Hier ist einer am Werk, der nicht nur Technik, sondern auch Themen hat. Weil er nicht einfach nur flext, sondern in seinen Endlosreimketten doppelte Böden und Botschaften verbaut und dieses Konstrukt mit Extraportionen Ironie, Genie und Wahnsinn versieht. Mit Alben wie „Erste Hilfe“, „Schizogenie“, „Lifeshow“ und „Kopfdisco“ erschafft Olli Banjo in den darauffolgenden Jahren echte Genre-Klassiker. Für die dreiteilige Mixtape-Reihe mit dem Namen „Sparring“ steigt er mit ganz Deutsch-Rap in den Ring und beweist, dass man fernab aller Camp-Befindlichkeiten ganz Deutsch-Rap – von Sido bis Kool Savas, von Marteria bis K.I.Z. – vereinen kann.

Zurück zum neuen Album… Der Titel? „Großstadtdschungel“. Auf dem dazugehörigen Track schwingt sich Silberrücken BANJO an einer Liane durch die urbane Undurchdringlichkeit. Vorbei an den grellen Leuchtreklamen, den hyperaktiven Affen, fleischfressenden Pflanzen, den falschen Ratten und den flinken Mäusen. Matt-Grau bis stechend-Neon, Poesie mit der blutigen Nase am Asphalt. Zynisch, politisch und doch voller Hoffnung. „Dieser Ort an dem alles zusammenkommt ist in meinen Augen die perfekte Metapher für den aktuellen Zeitgeist“, sagt Olli Banjo. Er überträgt den Spirit des Titeltracks auf das gesamte Album. Aber es geht auch anders… Die 16 Tracks auf „Großstadtdschungel“ zeigen: Natürlich ist Olli Banjo älter geworden. Natürlich hat er Erfahrungen gemacht. Natürlich rückt das die Dinge in eine andere Perspektive. Aber trotz all’ den Entwicklungen ist „Großstadtdschungel“ eine traditionelle Olli-Banjo-Platte geworden. Straighter Rap, aber mit Subtext. Der Geist seines Debutalbums „Erste Hilfe“ im brandaktuellen Gewand seiner Interpretation des Zeitgeistes.

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